Bueroaltag

Freitag, 9. Dezember 2005

chinesische Arbeitsmoral

Langsam aber doch komme ich hinter die "chinese workingart" dahinter. Es ist nicht so, dass man wenn die Arbeit getan ist gehen kann. Ich habe, da mein Chef eine Welttourne angetreten ist Aufgaben bekommen, die ich wenn ich ehrlich bin, in 2.5 (Diestag bis Donnerstag Mittag) Tagen fertig gemacht habe. Fleissiges Bienchen ich. Anstatt etwas sinnvolles zu tun, sitze ich den ganzen Tag vor meinem Computer, schaue Bilder, surfe im Netz und organisiere mein Leben neu. Gut, kann ja sein bin ja die Langnase in dem Unternehmen, doch 8 andere Hanserln, auch!!!
Sitzen da, schlafen, essen, plaudern, tanzen zur schnulzigen Musik und tun nichts. Warum? Warum können wir nicht nach Hause gehen?
Habe die Antwort gestern von meiner Mitbewohnerin bekommen: The Boss is paying for your time - er zahlt deine Anwesenheit - egal ob viel zu tun ist oder nicht - Sinn? Es könnte ja ein Klient kommen und wenn dann keiner da ist oder nur einer oder zwei, dann schaut es aus als würde das Office schlecht laufen und er würde seinen Auftrag zurückziehen.
Und damit wir auch nicht unsere Sachen packen und gehen hat mein Chef einen "Aufpasser" bestellt und was macht der gute Mann den ganzen Tag? Nichts, sitzt vorm Internet und surft.
Bitte wo ist der Sinn in der Geschicht. Vertrauen und Kohle hat man oder nicht!!

Donnerstag, 24. November 2005

Ayi - oder der Putzteufel

Jeden Tag wenn ich da sitze im Buero und nicht auf einem Termin irgendwo bin, dann stuermt (also eher schleicht) sich unsere Ayi oder ich nenne sie die gruendliche Putzkolone in unser Buero herein.
Also was dir bringt, frage ich mich schon seit dem ersten Tag. Das nuetzlichste was die macht, ist meinen uebervollen Papierkorb ausleeren und die Zuckerlpapiere und diversesten leeren Plastikbecher und Strohhalme von meinem Arbeitsplatz entfernen. Aber bevor sie das macht, kommt sie mal herein, schaut sich um, geht wieder und kommt wieder mit ihren Utensilien. Nicht das das viele waeren aber doch ein feuchter Lappen. Dann wird mal eine Runde im Buero gedreht, Buecher gestapelt, Papierknoedeln weggeworfen, Mistkuebeln geleer und wieder geschaut.
Dann kommt Runde 2. Da kommt dann der feuchte Lappen zum Einsatz. Wischi da waschi dort, einmal uebers Platzi drueber, sauber ist es und wenn was im weg liegt, dann wird drum herum gewischt. Wenn sie sich meinem Platz naehert, gehe ich oder hebe brav meine Tastatur und Maus in die hoehe. Sie laechelt, redet irgendwas und grinst, ich laechle und grinse zurueck. Dann noch wischiwaschi ueber den Monitor so dass ich die Fahrer dann draufhabe wenn es trocknet und dann noch ueber das Computergehaeuse. Passiert schon das ein oder andere mal, dass sie ihn resetet. Gut das ich dann vorher nicht gespeichert habe. Jetzt immer speichern wenn sie angalopiert kommt.
Gut einmal in der Woche wird Bodengewischt aber immer um uns herum.
So hygienisch das ganze hier, ach wie ich meine Perle D. vermisse.

Montag, 14. November 2005

Kontakt mit der Stadtverwaltung

Vergangen Freitag hiess es fuer mich um 05:30 aufzustehe, da ich um 7:00 bereits im Buero sein musste. Wer mich kennt, weiss das ich in der Frueh immer sehr lange brauche, daher auch diese fruehe aufstehzeit.
Gut so steh ich im Regen, mit 2 Arbeitskollegen, warten auf Chefe und der kommt mit Fruehstueck fuer alle (KFC- Kentucky Fried Chicken). Einsteigen ins Taxi ab zu einem Architecture Development Gebaeude, raus aus dem Taxi, kurz warten und rein in einen Bus. Kam mir fast so vor als haetten wir KFC ausgeraeumt und sind auf der Flucht. Im Bus erfahre ich 2 Stunden Autofahrt. Mein Chef erklaert mir das Projekt. Angekommen, rauf in den Sitzungssaal, Platz genommen, und endlich relaxen, weil ich ja eh nix verstehe. Gut wen hatten wir da, 4 von uns, 1 Educationtyp, Transport, Traffic, Police - in blauer Uniform, Firedepartement - gruene Uniform mit zig Abzeichen, Planingdepartement,.... und alle hoeren sie der Praesentation zu und danach stellen sie ihre Anforderungen. Bin mir vorgekommen wie "Wuensch dir was" - das Musikpanorama.
Gut das ganze von 10 bis punkt halb eins, weil ueber Mittag lassen die ja nix gehen. Essen - igitt war das ekelhaft und wieder in den Bus (nur geschlafen weil so muede). Raus aus dem Bus, rein ins Taxi und ab ins Buero. Dort dann bis 21 Uhr schuften, weil Vormittag muss ja auch noch nachgeholt werden, heim und schlafen. So lustig kann Arbeit sein.

Donnerstag, 10. November 2005

Buerovormittag eines Auslaenders in Shanghai

Muss sagen wir haben die letzten 2 wochen sehr viel stress gehabt und jetzt ist gerade flaute, aber so ein flaute, ich weiss nicht. Ich suche schon die arbeit aber naja lest selbst
09:30 langsam ins buero gehen
09:33 Computer aufdrehen
09:34 Toilette (gilt noch nicht als zaehlbar da es Morgencafe ist)
09:37 Anfangen so zu tun als wuerde man was tun und legt sich muik ins ohr. diverseste online-nachrichten werden verschlungen
09:39 man holt sich ein wasser aus dem wasserspender
09:41 fragt mal ob es was zu tun gibt
09:43 bekommt die antwort "NEIN"
09:44 fragt nach ob man zusehen darf, antwort "not finished, but OK!"
09:46 langweilt sich und geht wieder auf seinen platz
09:47 internet wird ausgesaugt
09:58 man schaut seinen nachbarn ein wenig beim nichts tun oder so tun als wuerden sie was tun, zu.
09:59 man holt sich noch ein wasser aus dem wasserspender damit man noch mehr aufs klo muss
10:14 toilette die erste
10:32 weil man nicht mehr weiss was man im netz noch so anschauen soll buch muss her
10:34 man holt sich noch ein wasser aus dem wasserspender
10:52 man holt sich noch ein wasser aus dem wasserspender
10:58 ah, ein besuch kommt! betrifft mich aber nicht
11:16 auf marsgoesworld surfen und diesen blog weiterfuehren
11:22 toilette die zweite
11:28 wieder sich dem buch widmen
11:31 man holt sich noch ein wasser aus dem wasserspender
11:32 Bilderbuch anschauen, weil text auf chinesisch. aber man ist ja flexibel und notiert sich gedanken fuer etwailige ideen, die zwar angenommen werden, aber nicht verwirklicht werden.
11:37 blick aus dem fenster, man ist es trueb, smog? regen? und die autos hupen so viel, augenlider fallen zu, kollege neben mir legt sich zum schlafen auf die tastatur
11:55 fragendes Schauen meinerseits an meinen Chef, der reagiert nicht - glaube ich muss in die offensive gehen, so geht das nicht weiter
12:00 die offensive war genau das richtige- Frage: is there something I can do or help, because I am bored?
Antwort: ahm, right now this project is a little to do, maybe we can speak about new project in the afternoon, ahm after lunch.
Frage: So what can I do right now to support you? Antwort: No support now, just do like others - internetsurfing!
Kratzen am Kopf:aehhhh war das jetzt ihr ernst?
12:06 noch immer verwirrt, ist das die arbeitseinstellung der chinesen? dann geh ich lieber packete ausliefern oder werde kreuzungsmanderl in china, bevor ich hier herumsitze

12:30 mittagspause

gesamter Wasserbedarf pro Tag: IIII Becher a 0.2l