Sonntag, 6. November 2005

nächsten Samstag - ich schau mir das an

Zu meinen abendlichen Beschäftigungen gehört es zu googlen. Dieses Wort googeln hat sich ja schon in den deutschen Spachwortschatz eingeschlichen und so google ich halt und suche interesante Fakten und Erlebnisse anderer. Da bin ich auf diese Geschichte oder Fakt gekommen und ich weiß schon was ich nächsten Samstag abend mache.

DAS EVENT an jedem Abend ist das Stromausschalten der gesamten Skyline von Shanghai (The Bund und Pudong) um genau 23 Uhr. Man kann also dabei zuschauen, wie diese Stadt innerhalb von Sekunden von unglaublicher Helligkeit in absolute Dunkelheit versinkt. Ein sehr gruseliges Bild, wenn nach 23 Uhr nur noch die Schatten der Wolkenkratzer zu sehen sind. Zum Energiesparen in Shanghai gehört übrigens außerdem dazu, dass geschlossene Räume keine Temperatur unter 26 Grad aufweisen dürfen.

gefunden bei Lost in Translation

nackte Tatsachen

Shanghai hat ja so wie die Shanghaianer oder wie man sie nennt einen wunderschönen Herbst. Herbst nicht so wie in Österreich, nein warm, Sonne, ab und zu Nebel aber sonst eigendlich wunderschön mit ca. 17-24 Grad Celsius. Naja so ist es auch wieder nicht jetzt also anfang November habe ich mir sagen lassen kommt die Regenzeit und die hat auch wie immer so am Wochenende ihr bestes gegeben. So wie gestern Vormittag. Gut als der Regen nachgelassen hat war ich wieder mal in der Stadt unterwegs. Das Spucken und dieses Schlatz hochziehen zum Leben gehören ist ja schon bekannt. Was neu für mich ist, ist das Männer gerne ihre Bäuche der Welt zum vorschein tun und sich so mustern, wer den dicksten hat. Sind ja keine Bierbäuche sondern so Bäuche halt.
Glaube das soll zum Ausdruck bringen wie gut genährt sie sind und vielleicht ein Zeichen von Wohlstand. Wer den dickeren hat, hat mehr Kohle oder hat die bessere Mama oder Frau die für einen kocht. Die Frauen hingegen sollen nach eigenen Angaben von den chinesischen Männern mit denen ich gesprochen habe dünn sein, zierlich und eher Mädchenhaft. Wer mich kennt, der weiss das ich bei Gott nicht dick bin aber auf 172 cm und da gibts doch einige von ihnen hier, fühle ich mich doch eher zu den besser genährten. Ich passe in keine small- chinesische Kleidung mehr hinein, muss medium oder sogar large tragen.

Also habe ich eine These aufgestellt.

1. Männer mit dickem Bauch = hoher Wohlstand
2. Frauen zierlich, dünn= guter Wohlstand
3. Wenn Mann mit dickem Bauch eine zierliche Frau hat dann ist er the TOP OF THE POPS

Aber ich muss doch feststellen bei langem studierem und beobachten, ich sitze gerne bei Starbucks rum, bin ich draufgekommen, das das westliche Essen doch stark Einzug gefunden hat und das die ein oder mehrer Frau doch ein ganz schönes Popscherl bzw. Baucherl hat.

Daher meine These für mich:
Fühle mich wieder gut!!!

Nun habe ich aufgeklärt wie das so ist mit nackten Bäuchen, aber was ich noch nicht kapiert habe und das ist mir wie gesagt gestern passiert, ist da kommt mir so ein kleines Manderl auf der Huai Hai Lu entgegen und hat schwarze Schuhe, schwarze Socken und eine dunkelblaue Unterhose ala Opa an. Seinen Anzug hat er in der Hand und geht ganz vergnügt an mir vorbei. Ich denke kurz nix, dann dreh ich mich um, weil glaube Linsen waren schmutzig oder geträumt, nein, da geht er ganz happy wobei es ja nicht kalt war aber warm ist für mich doch was anderes.

Spucken bis ins Reich der Mitte

Habe beschlossen ich werde dafür pledieren, dass Spucken eine Disziplin bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking werden soll. Shanghai boogie hat es wieder mal vorgemacht und als ich das las dachte ich nur, oh mein gott, der hat recht!!!
Hier seine Geschichte:

Der Chinese an sich geht sehr gerne dem heimlichen eigentlichen Nationalsport nach. (daher auch meine Ambition das ganze offiziell zu machen)

Spucken!


Kaum vorstellbar was aus Nasen- und Lungenflügeln alles auf den Bürgersteig gezaubert wird.
Wer denkt, es handle sich um einen reinen Männersport liegt falsch.

Die theoretische Strafe liegt bei etwa 20 Euro, was den ansonsten sehr gesetzestreuen und –fürchtigen Chinesen aber nicht von seiner Lieblingsbeschäftigung abschreckt.

An einem Glückstag wartet der Obstverkäufer, Taxifahrer etc. bis man den Laden oder das Taxi verlassen hat. Ansonsten darf man sich gerne mitfreuen, was sein Mitmensch alles so zustande bringt und einem vor den Füßen ausbreitet.

Spitting is the most beloved non-spectator sport in town. From a mild spittle to a full-on, lung-rattling expectorant cough, it is a prevalent and revolting habit. The belief that it is healthy to expel noxious fluids from the body may have something to do with spitting´s popularity. The habit was actively discouraged during the SARS outbreak of 2003 and gobbing was indeed on the wane for a time, but it since appears to have made a tremendous comeback.
[time out shanghai]

Und als ich die Geschichte so gelesen habe und mich kurz darauf mit dem Bus Richtung City Center auf den Weg gemacht habe, schaue ich so raus auf einen anderen Bus, freue mich des lebens mit dem absoluten Lied zur Zeit für mich von The Go-Betweens- Finding You da spuckt echt die Busfahrerin auf das Autodach des Autos links neben ihr. Also auf Frauen in Europa los gehts und üben!!!

solche erlebnisse gehören niedergeschrieben und geteilt

Das Wochenende neigt sich wieder mal dem Ende zu und ihr ca. 8500 km entfernt habt noch den halben Sontag vor euch. Habe dieses Wochenende mir so die ein oder ander Beschäftigung gesucht und auch gefunden. Inspirierd wurde ich von einem blog, den ich durch zufall gefunden habe. Schau selber mal rein Shanghai boogie hat so ziehmlich die selben erlebnisse wie ich und ich möchte einfach daran anschliessen.
fonsboy schrieb:
Anweisungen an den Fahrer über den Ablauf in einem Dazhong Taxi Co. Ltd.

- pasengers get on
- ask for destination
- choose the roads
- open the taxi meter

- reach destination
- pause
- quote
- print receipt

- settle the taxi fare
- declare the amount received
- give back change
- give receipt

- pasengers get off
- remind
- check
- say goodbye


Ablauf nach Ansicht eines ausländischen Fahrgastes

- einsteigen
- keine reaktion des fahrers
- man sagt die straßenkreuzung [oder was man dafür hält]
- keine reaktion des fahrers

- man sagt die straßenkreuzung [oder was man dafür hält]
- fahrer zuckt und bellt etwas in den rückspiegel
- man sagt die straßenkreuzung [oder was man dafür hält]
- hat man glück, bellt er etwas ähnliches und man nickt ab
- ansonsten noch etwa zehnmalige wiederholung des vorgangs
- [im besten falle hat man die adresse in chinesischen schriftzeichen dabei – aber wann gibt’s schon mal den besten fall?]

- fahrer fährt los
- eine weibliche stimme begrüßt einen vom tonband in chinesisch und englisch
- fahrer spuckt aus dem fenster

- fahrt beginnt [auch wenn man dabei mehr steht als fährt]
- während der fahrt keinerlei gesichtsregung des fahrers
- ankunft
- abstimmung per handzeichen über den ausstiegspunkt
- zahltag
- man kuckt, ob man neben den nerven noch etwas anderes im taxi liegen hat lassen
- beim nächsten wird alles besser…

oh mein gott wie kann ich das nur nachfühlen, doch ich war so schlau und habe immer zetteln mit chinesischer schrift bei mir. War ein Tipp meines Pappies der das ja schon oft erlebt hat. Ach und noch schlauer war ich heute, weil ich ja nicht aussprechen kann wo ich wohne und die Zeichnung die ich von Feng Fan (mein Chef) habe ist für die meisten Taxler zu komplex, weil ich habe mir vom Hotel, das auf dem gleichen Areal ist auf dem ich wohne eine Visitenkarte geholt und jetzt lasse ich mich immer dort hinliefern und dann sind es nur noch 100 Schritte bis zu mir.